Biobasierte Lösemittel – Anforderungen und Prüfverfahren

Biobasierte Produkte, wie zum Beispiel Papier und Pappe, können auf eine lange Verwendungsgeschichte zurückblicken. In den letzten Jahrzehnten haben sich neue biobasierte Produkte am Markt etabliert. Einige der Gründe für das gestiegene Interesse sind die Vorteile, die biobasierte Produkte mit Blick auf die Erschöpfung der fossilen Ressourcen und den Klimawandel bieten. Das betrifft auch Lösemittel. Heute werden Lösemittel noch hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Geplant ist, sie zukünftig durch Lösemittel aus erneuerbaren Rohstoffen, durch biobasierte Lösemittel, zu ersetzen.

Die Norm DIN EN 16766 dient der Beschreibung von technischen Anforderungen an biobasierte Lösemittel. Ihr Zweck besteht darin, für das am Markt befindliche Lösemittel zu definieren, wie die Kriterien hinsichtlich Leistung, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt bestimmt werden können. Damit sollen das Ansehen von biobasierten Lösemitteln und das Vertrauen der Verbraucher gestärkt werden.

Die Norm enthält Anforderungen an biobasierte Lösemittel hinsichtlich ihres biobasierten Gehalts und ihrer technischen Eigenschaften. Außerdem sind in der Norm entsprechende Prüfverfahren enthalten. Sie bestimmt die Merkmale und Einzelheiten für die Beurteilung von biobasierten Lösemitteln. DIN EN 16766 enthält Lösemittelklassen, die auf dem Prozentsatz des biobasierten Kohlenstoffgehalts und biobasierten Gehalts (Menge der im Produkt enthaltenen Biomasse) beruhen. Zusätzlich sind in der Norm Anforderungen zu Informationen enthalten, die in Bezug auf die Nachhaltigkeitsaspekte des Produkts bereitgestellt werden müssen.

Bei der Erarbeitung der Norm wurden die Kriterien der Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und ­Beschränkung von chemischen Stoffen (REACH) berücksichtigt.

 

DIN EN 16766:2018-02 „Biobasierte Lösemittel – Anforderungen und Prüfverfahren“