Sicherheit im Bergsport – Klettersteige
Wer hoch hinaus will, muss auf Nummer Sicher gehen. Das gilt wortwörtlich für Kletterer, die einen Berg über einen Klettersteig erklimmen wollen. Aber auch Betreiber von Klettersteigen, die für die sichere Benutzung verantwortlich sind, stehen in der Pflicht. Eine sehr gute Unterstützung beim Betrieb von Klettersteigen bietet die Norm DIN EN 16869.
So ist zum Beispiel die Festlegung der Route von Klettersteigen eine grundlegende Entscheidung, unabhängig davon, ob ein neuer Klettersteig gebaut oder eine vorhandene Anlage erweitert wird. Die Route sollte so geplant werden, dass der schwierigste Abschnitt in der Nähe des Zustiegs liegt, damit die Kletterer den Schwierigkeitsgrad der Route bewerten und entscheiden können, frühzeitig umzukehren, falls sie die Schwierigkeit des Kletterns oder ihre körperliche Verfassung falsch eingeschätzt haben. Falls der schwierigste Abschnitt nicht in der Nähe des Zustiegs angeordnet werden kann, sollten den kritischen Abschnitten Notausstiege zugewiesen werden, damit die Kletterer diese Abschnitte umgehen können. Durch eine geschickte Routenwahl kann den allgemeinen alpinen Gefahren wie Steinschlag und Gewitter vorgebeugt werden. Auch sind Kletterer häufig mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. Deshalb muss der Klettersteig so angelegt sein, dass Raum für das Überholen anderer Kletterer vorhanden ist.
Die Norm enthält Anforderungen an die Planung, Überprüfung und Instandhaltung, einschließlich Inspektion, für Klettersteige. Sie beschäftigt sich außerdem mit der Kennzeichnung und enthält die erforderlichen Begriffe. Mehrere Anhänge, zum Beispiel zur Anordnung des Karabiners bei der Absturzsicherung, zu Anforderungen an Einwirkungen auf die Umgebung, Sicherheit und Ethik, Ästhetik des Bergsports sowie zur Festlegung der Route, ergänzen diese wichtige Norm.
DIN EN 16869:2018-01 „Aufbau von Klettersteigen (Via Ferratas)“